Das Wetter auf Mykines

Das Wetter auf Mykines ist extrem und zwar sowohl verglichen mit dem Rest der Färöer als auch mit dem Rest von Europa.
Das Wetter kann im Sommer und im Winter urplötzlich und völlig unerwartet sehr schnell wechseln. Ebenso kann sich das Wetter auf Mykines sehr vom Wetter auf den anderen Inseln unterscheiden. Wenn also jemand nach Mykines reisen möchte, ist es sehr ratsam, vorher das aktuelle Wetter zu erfragen. Es kann in Torshavn nebelig und regnerisch sein, während auf Mykines das schönste Wetter mit Sonnenschein herrscht.
Natürlich kann es auch genau anders herum sein.

Die Anlegestelle von Mykines

Die Bootsanlegestelle von Mykines liegt ungeschützt zum offenen Meer hin und selbst mitten im Sommer bei strahlendem Sonnenschein kann es hoher Wellengang unmöglich machen, Mykines mit dem Boot zu erreichen. Es ist allerdings sehr schwierig diesen Umstand zu erklären. Möglicherweise liegt der Grund daran weit von Mykines entfernt. Die Begründung können Wetteränderungen und Hoch- bzw. Tiefdruckgebiete hunderte oder tausende Kilometer von Mykines entfernt sein. Die Wellen können ohne Vorwarnung steigen und die Situation sich den ganzen Tag über ändern, wobei die Gezeiten hier oft einen verstärkenden Einfluß haben. Selbst mitten im Sommer können auch wechselnde Windrichtungen die Ursache sein. Man sollte auch unbedingt der Tatsache Beachtung schenken, das ausgehend vom südwestlichen Ende von Mykines, parallel zur Küstenlinie von Mykines Holm das nächstgelegene Land in 4000 Kilometern Entfernung die Inseln in der Karibik sind. Weiter südlich ist es die Antarktis.
Wahrscheinlich wird die Brandung von Mykines sowohl durch schlechtes Wetter im Atlantik als auch durch Änderungen des Luftdruckes und natürlich dem Wind selbst. beeinflußt.
Prognosen über die Höhe der Wellen können auf der homepage
The Danish Meteorological Office abgerufen werden.

Wellen um Mykines

Wie bereits erwähnt, ist Mykines ein Ort der Wellen. Während des Winters gibt es oft lange Perioden, wo es nicht möglich ist, mit dem Boot nach Mykines zu gelangen, da es sehr hohe Wellen geben kann. Wenn man auf dem Weg nach Mykines Holm gerade die Brücke passiert hat, trifft man auf eine Betonmauer. Dies ist ein Wellenbrecher, der die Brücke vor Wellen schützen soll. Er verhindert, das Steine auf die Brücke geschleudert werden, was ansonsten der Fall wäre. Der Brückenboden verläuft in 27 Metern Höhe über der normalen Meeresoberfläche. Die Metallkonstruktion der früheren Brücke wurde von einem Sturm im Jahre 1988 verbogen, der auch Schäden an den Gebäuden des Leuchtturms auf Mykines Holm anrichtete. Generell kann gesagt werden, das das Areal um die südlichen Abhänge auf Mykines Holm bei schlechtem Wetter von den Wellen überflutet werden können. Die Gischt der Wellen kann eine Höhe von 60 bis 70 Metern erreichen, wie Fotos von den Wellen auf Mykines Holm belegen.

Beispiele hierfür können auf den folgenden Bildern angesehen werden. Eine vergrößerte Version erhalten Sie durch Anklicken der Bilder.

Click for larger image. Auf diesem Bild ist die Höhe der Gischt in der Mitte des Bildes etwa 50 Meter hoch. Der Brückenboden ist 27 Meter hoch; Pikarsdrangur weiter links ist 32 Meter hoch und das Lagerhaus auf dem Holm liegt in ca. 50 Metern Höhe.
Click for larger image. Auf diesem Bild ist die Höhe der Gischt in der Mitte des Bildes etwa 70 Meter hoch. Die Wellen sind also höher. Das Leuchtturmwärterhaus liegt in etwa 100 Metern Höhe ein bißchen weiter außer halb auf Mykines Holm.

Klicken Sie hier, um viel mehr Abbildungen die Wellen und die Brandung von Mykines zu sehen:  Bilder von die Brandung

Isoliertes Mykines

Bevor der Helikopterservice eingerichtet wurde, war es möglich, das Mykines über lange Zeiträume vom Rest der Färöer isoliert war. Der längste bekannte Zeitraum betrug vor vielen Jahren 72 Tage. Aber auch im Winter 1980 war Mykines für 68 Tage isoliert.
Dies ist , seitdem es ganzjährig den Helikopterliniendienst gibt, nun nicht mehr der Fall. Der Helikopterdienst ist sehr viel regelmäßiger als es der Bootsverkehr in früheren Zeiten jemals gewesen ist. Aber selbst mit dem Helikopter kann Mykines isoliert sein. Vor einigen Jahren war es mitten im Winter wegen des schlechten Wetters auch für den Helikopter 10 Tage lang nicht möglich, auf Mykines zu landen. Speziell wenn der Wind aus nördlicher Richtung kommt, kann es im Ort und am Helikopterlandeplatz turbulent sein.

Die Wetterstatistik von Mykines

Das Wetter von Mykines ist seit vielen Jahren sorgfältig aufgezeichnet worden. Allerdings mit wechselnden Parametern. Als der Leuchtturm von Mykines besetzt war, wurde die Windstärke, die Temperatur, der Taupunkt und die Feuchtigkeit gemessen. Eine Zeit lang wurde auch das Polarlicht (Aurora Borealis) beobachtet und für die Universität in Kopenhagen aufgezeichnet.
Nun gibt es eine automatische Wetterstation auf Mykines Holm. Sie mißt den Wind und die Windstärke, wenn er mehr als 5 Meter/Sekunde stärker ist als im Durchschnitt. Ebenfalls wird die Temperatur, Minimum- und Maximumtemperatur in den vorangegangenen 12 Stunden, Luftfeuchtigkeit und der Luftdruck registriert. Diese Werte werden achtmal am Tag aufgezeichnet und können unter The Danish Meteorological Office abgerufen werden.

Während des II. Weltkrieges wurde die Niederschlagsmenge auf Mykines aufgezeichnet. Sie betrug zwischen 736 und 967 Millimetern. Das ist weniger, als an anderen Orten der Färöer gemessen wurde. Im selben Zeitraum wurden in Strond, nördlich von Klaksvik 2252 und 3232 Millimeter gemessen.

Wind und Sturm auf Mykines

Das es auf Mykines insbesondere im WInter starke Winde gibt, weiß jeder, der den Meteorologischen Report für die Färöer kennt. Oft sind es die Messungen von Mykines Holm, die die stärksten Winde ausweisen. Es muß allerdings angemerkt werden, das die Messungen auf Mykines Holm an einer sehr ungeschützten Stelle vorgenommen werden; das Dach des Leuchtturms ist vom Boden aus ca. 10 Meter hoch, die Meeresoberfläche überragt es um etwa 125 Meter. Auf der anderen Seite zeigen die Windmessungen die tatsächlichen Verhältnisse an diesem Ort, auch wenn der Wind, der näher an der Wasseroberfläche und weiter auf dem Meer hinaus gemessen wird, geringer ist, als die Messergebnisse auf Mykines Holm und in der Ortschaft. In der Tat ist Mykines ein sehr stürmischer Ort.

Lesen Sie der Bericht von eine Orkan auf Mykines (und die Färöer inseln) die 31. Januar 2008 auf die Seite Neueste Nachrichten von Mykines.

Wetterextreme auf Mykines

Mykines hält einige Wetterrekorde der Färöer.
Am 2. April 1968 wurde die tiefste Temperatur für den April auf den ganzen Färöern mit - 10 Grad Celsius gemessen. Die kälteste, jemals auf den Färöern gemessene Temperatur waren - 12,3 Grad Celisus, gemessen am 04. März 2001 am Flughafen auf Vagar.
Die höchste Windgeschwindigkeit betrug 50 Meter/Sekunde, was 180 km/h entspricht, aufgezeichnet am 7. März 1997 und nochmal am 15. Januar 1999 beim Leuchtturm auf Mykines Holm. Am gleichen Tag im März 1997 wurde der schlimmste Sturm auf den Färöern mit einer Geschwindigkeit von 66,9 Metern/Sekunde, 240 km/h entsprechend gemessen. Normalerweise entspricht Sturm auf der Beaufort-Skala einem Wert von 12, was 32,7 Meter/Sekunde bedeutet. Hochgerechnet betrug der Sturm demnach auf der Beaufort-Skala einem Wert von 18! Dies ist ein Wert, der normalerweise nicht in der Beaufort-Skala vorkommt, da es eine geschlossene Skaleneinheit ist, im Gegensatz etwa zu Metern/Sekunde, wo es nach oben hin keinerlei Begrenzung gibt. Aber dieser Skalenvergleich sagt einiges über das Winterwetter auf Mykines aus.

Aber Wind ist nicht einfach Wind. Es kann im Ort sehr unterschiedlich sein, je nachdem aus welcher Windrichtung er kommt. Bei manchen Windrichtungen liegt der Ort Mykines selbst bei Sturm auf Mykines Holm im Lee. Den Ort Mykines trifft es am schlimmsten, wenn der Wind aus nordöstlicher Richtung kommt. Dann ist der Wind sehr turbulent und die starken und furchtbaren Windböen sind sehr unregelmäßig.

Es ist vorgekommen, das der Sturm so schlimm war, das die Einwohner gezwungen waren, die Nacht bei anderen Personen zu verbringen, die sie gerade besuchten, da es viel zu gefährlich war, sich aus dem Haus zu trauen.